Neue Büroräumlichkeiten für FAW

Werkstatt, nur anders!

Projekt
FAW
Kunde
Knud Steiner
Standort
Softwarepark Hagenberg
Zeitraum
2022
Fotos
Jürgen Grünwald

Das Beste dreier Welten. So könnte man die neuen Büroräumlichkeiten von FAW im Softwarepark Hagenberg bezeichnen. Da wäre zuerst das IT-Unternehmen selbst mit seinem Wunsch nach dem Außergewöhnlichen, der sich in einer werkstattähnlichen und dennoch wohlfühlatmosphärischen Wirkungsstätte manifestieren sollte. Markus Vogler von AREA CI-Design, der dieser Idee mit seiner Kreativität Ausdruck verleiht und Simon Ladner von AREA Linz, der die bereits ziemlich konkreten Vorstellungen der Möblierung von FAW-Geschäftsführer Knud Steiner auf den Punkt bringt.

Ein neues Büro für FAW. Eines, das gleichzeitig dem steigenden Platzbedarf des IT-Dienstleisters, den Ansprüchen gemeinsamen Arbeitens und den konkreten Designvorstellungen des Geschäftsführers Knud Steiner gerecht wird. Einer Werkstatt gleich sollten Räumlichkeiten entstehen, „die gleichzeitig funktionell sind und dennoch geil aussehen“, so der FAW-Geschäftsführer. Fündig wurde man in einem Neubau im Softwarepark Hagenberg. Eine funktionale Fläche im Erdgeschoß, die sich über 400 m² bei 3,50 Meter Raumhöhe erstrecken. Am Ende des Projekts sollte von der angebotenen Standardausführung so viel geändert worden sein, wie es bei einem Mietobjekt überhaupt möglich ist.

Bürovariante einer Werkstatt

Betritt man heute die Räumlichkeiten, fallen einem zuerst die großflächigen Grafiken auf den Glasscheiben und den Säulen auf, die die Optik des Büros dominieren und Sicherheitsaufkleber zitieren. Die beiden Besprechungsräume dienen als akustische Blocker und unterteilen die Fläche, ohne den gewünschten Open Space-Charakter zu zerstören. Die schwarzen MDF-Paneele mit Screens auf den Glastrennwänden sind wie auch die Grafiken von Markus Vogler entworfen und übernehmen mehrere Funktionen.

Einerseits reduzieren sie die Komplettdurchsicht und blocken den Blick in die nächsten Büros. Aber ohne den offenen Charakter zu zerstören. Zusätzlich sind sie dank der Lochrasterbohrung ebenso akustisch wirksam wie die mit Akustikwolle gefüllten Wandscheiben.

Markus Vogler, AREA

Der Charakter einer Werkstatt wurde bei den Arbeitsplätzen im Eingangsbereich durch die Variante einer natur-verzinkten Lochwand zitiert. Die Teppichfliesen von Interface sehen aus wie der zerkratzte und bereits gebrauchte Boden einer Produktion. Auch die Bodenmarkierungen entstammen einer Idee von AREA und setzt die Grafik der Wände und Säulen fort. „Die Challenge dieser Intarsienarbeit in PVC war, die richtige Farbe zu treffen und ein Produkt zu finden, das exakt die gleiche Höhe hat wie der Teppich.“

Möbel und Leidenschaft

Look and Feel der Räumlichkeiten sollten sich auch in der Möblierung fortsetzen. Viele Ideen waren hier bereits von Knud Steiner vorhanden, andere von Markus Vogler aus der Planungsphase. Farblich orientierte sich Simon Ladner an Farben, die sich auch in alten Werkstätten finden. Das Industriegrün alter Maschinen, Orange und Gelb als Signalfarben und das Schwarz aus den durchgefärbten MDF-Platten. Bei den Rollcontainern von Fantin wurde so mit den Farben gespielt, dass kein Arbeitsplatz dem anderen gleicht. Die Vorgaben bei den Schreibtischen waren vielfältig. Höhenverstellbar sollten sie sein und dabei sowohl in der Arbeitsplatte als auch im Unterbau den Werkstattcharakter spiegeln. Fast noch wichtiger waren jedoch Elektrifizierung und Kabelmanagement, die durch ein einzelnes Sonderspiralkabel gelöst wurde, mit dem sich jeder Tisch selbst einsteckt.

Nachdem gemeinsames Arbeiten und Zeitverbringen bei FAW großgeschrieben wird, wurde in der Planung auch großer Wert auf die Funktionalität und die Atmosphäre in den beiden Besprechungsräumen gelegt. Vor allem einer der beiden tanzt hier aus der Reihe und ist der Think Tank des Unternehmens. Hier kommen neben Hussl Lino T Besprechungstischen auch Tip Ton Chairs von Vitra in unterschiedlichsten Farben zum Einsatz. Ohne dabei zufällig oder zusammengewürfelt zu wirken. Und auch bei den Fantoni Acoustic Rooms zieht sich das Material- und Farbkonzept durch.

Ein besonderes Highlight der Räumlichkeiten stellt Knud Steiners Büro dar, in dem er nicht nur einen optimalen Arbeitsplatz für sich schaffen, sondern als großer Comic- und Filmfan auch all seinen Leidenschaften Ausdruck verleihen wollte. Zum Beispiel seinem DeLorian Model aus Lego. Dafür war er viele Male bei AREA Linz, hat sich in jede Richtung informiert und sich auch viele andere AREA-Projekte angeschaut. Dabei entdeckte er seine Begeisterung für USM und setzte das modulare System dann auch als zentraler Blickfang seinem Büro ein. In knalligem Orange. „Generell gibt es jede Menge Dinge hier in meinem Office, die neben der Erfüllung des Zwecks dem Gesamtbild zuträglich sind. Die einfach schön sind. USM sowieso. Das Layout-Sofa von Prostoria. Oder die Hocker Bureaurama von Magis. Das ist gutes Design.“

Ein Fazit

Auch wenn der Bauträger anfangs wenig Verständnis für die vielen Änderungen aufbrachte, zeigt sich auch dieser mittlerweile stolz über das Ergebnis und führt Interessierte regelmäßig durch die Räumlichkeiten. Anhand dieses Projektes zeigt sich wieder einmal, dass gar nicht so viele Mehrkosten nötig sind, um mehr aus einer Immobilie herauszuholen, als die Standardausführung hergibt. „Für mich die Best-Case-Zusammenarbeit beiden AREA-Geschäftsbereiche und des Kunden. Die Ideen von Knud Steiner gingen mit unseren einher und führten zu einem bis ins letzte durchdachte Ergebnis mit Seele und einem hohen Grad an Funktionalität“, zeigt sich Simon Ladner zufrieden. „Man spürt das Konzept und sieht, dass sich hier jemand etwas überlegt hat.“

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