Social Connector
Max Rogy
Max Rogy von Innocent München im Essentials-Talk
An vier Tagen die Woche tüftelt Max Rogy als Brand Manager an Geschmacksrichtungen von Smoothies im neuen, von AREA kreierten Innocent-Office in München. An den restlichen Tagen kümmert er sich um seine Träume. Auflegen, Downhill, ein gutes Leben. Und um die Menschen, die ihm wichtig sind.
Was macht für Sie einen guten Arbeitsplatz aus?
Auf jeden Fall Flexibilität. Auch was die Zeit vor Ort betrifft. Wir testen gerade ein Modell hier im Haus: Vollzeit arbeiten an vier Tagen. Für mich funktioniert es sehr gut. Und natürlich dreht sich alles um die Menschen. Ich persönlich kann nicht oft zu Hause arbeiten. Einmal die Woche ja, dann kann man Erledigungen machen. Aber sonst brauche ich Kolleginnen und Kollegen. Und den Austausch mit ihnen.
Welche Rolle nehmen Sie innerhalb der Firma ein?
Ich bin ein Social Connector. Einer von denen, der die Sachen anschiebt. Alles soll cool sein, funktionieren und sich gut anfühlen. Deshalb habe ich auch in den Planungsprozess dieses Büros eine große Rolle gespielt.
Beschreiben Sie sich und Ihren Stil zu arbeiten in drei Worten.
Kollaborativ, flexibel und trotzdem äußerst strukturiert.
Was sind drei Dinge, die Sie mögen?
Ich stehe auf Selbstverwirklichung. Durch die vier Tage-Woche kann ich das sowohl in meiner Karriere als auch bei meinen Hobbies ausleben. Und ich bin kreativ und glaube an freundschaftlichen Umgang.
Welche Hobbies genau?
Ich habe letztes Jahr begonnen aufzulegen und schön langsam nimmt es Fahrt auf. Ich habe mittlerweile schon meine ersten Gigs hinter mir. In der ‚Gruam‘, einem kleinen Münchner Techno Club. Ich war so nervös. Und ich liebe Downhill-Mountainbiking. Ich habe mir vorgenommen, auch hier noch mehr fahren zu gehen. Das Motto ist, alles zu machen, bevor die Kinder in zwei oder drei Jahren kommen.
Sind Sie eine Rampensau?
Das würden andere von mir sicherlich sagen. Aber in mir drinnen sieht es anders aus, obwohl ich da oben oder da vorne stehe. Das Geheimnis ist, es trotzdem zu machen.
Gibt es Heldinnen oder Helden in Ihrem Leben?
Ja, meinen Papa. Weil er einfach so ein verdammt guter Mensch ist und für die Menschen da ist. Er war der erste, der mich inspirierte. Vor fast 30 Jahren, als wir bei einem Fußballspiel in Dortmund waren. In einer U-Bahn Haltestelle haben sich Leute geprügelt, die viel größer waren als er. Und trotzdem hat er sich dazwischen gestellt. Ich bin auch ein sehr gerechter Mensch und will, dass es den Leuten um mich gut geht. Was ich vielleicht nicht so bin, ist selbstlos.
Was ist denn für Sie der Sinn des Lebens?
Für mich liegt der darin, die Welt besser oder zumindest nicht schlechter zu verlassen, als wir sie vorgefunden haben. Wenn ich generell einen neutralen Fußabdruck hinterlasse, passt das schon einmal. Alles Weitere kann nur positiv sein.
Was ist gutes Design für Sie?
Individuell und trotzdem nicht aufdringlich. Ich liebe klare Sachen. Das sieht man zum Beispiel an meinem tätowierten Wolf. Feinen Linien kombiniert mit Schattierungen.
Spiegelt sich Ihr Charakter in Ihrem Umfeld wieder. In diesem Büro zum Beispiel?
Ganz sicher. Vor allem das Strukturierte und das Aufgeräumte. Bei mir steht nie etwas herum. Ich würde das nicht aushalten. USM ist wie für mich gemacht mit seinen klaren Linien. Aber auch dieser Alcove von Vitra. Perfekt zum konzentriert arbeiten ohne Ablenkung.
Gibt es einen Kontrapunkt? Etwas im Leben das völlig chaotisch ist?
Das ist eine gute Frage. Ich denke, mein rechter Arm. Mein Tätowierer nennt ihn meinen Spaß-Arm. Das sieht man zum Beispiel an der durchgestrichenen Zigarettenschachtel. Die kam unter die Haut, als ich zu rauchen aufgehört habe.
Wie entscheiden Sie sich für Möbel?
Zuerst ist da ein Bauchgefühl, ob es mir gefällt oder nicht. Und dann denke ich sehr oft den Ort der Inspiration. Wo habe ich etwas zum ersten Mal gesehen? Der Ort, der mich zu diesem Büro inspiriert hat, war tatsächlich unser altes Büro hier in München in einem Coworkingspace. Die hatten ein Designkonzept, in das ich mich wirklich verliebt habe. Eine Mischung aus zusammen gewürfelten Stücken und dennoch sehr passend. Auch mit vielen Designer Möbeln. Daran habe ich mich orientiert.
Was schätzen Sie an der Zusammenarbeit mit AREA?
Ihr seid auf uns zu gekommen und habt euch sehr gut auf uns eingestellt. Wir hatten sehr spezifische Wünsche und ihr habt dabei top Unterstützungsarbeit geleistet. Wir sind sehr happy mit dem Büro.
Als Produktmanager sind Sie bei Innocent für den Geschmack zuständig. Wie schmeckt ein perfekter Smoothie?
Das hängt von so vielen Faktoren ab. Es geht um Harmonie, für mich ist aber auch Viskosität extrem wichtig. Wie viele Stücke Obst sind drinnen? Ist er cremig genug? Nichts darf zu sehr im Vordergrund stehen.
Sind Ihr Arbeitsplatz oder auch Ihre Wohnung jemals fertig?
Eigentlich ist bei mir alles sehr schnell fertig. Nach ein, zwei Wochen. Ich kann nicht im Chaos leben oder arbeiten. Dann ändern wir aber immer wieder etwas. Die Antwort hier ist also ja und nein.
Was würden Sie gerne besser kennen?
Ich wäre gern gelassener. Nicht so ungeduldig in vielen Situationen. Ich werde zwar nicht laut, aber man merkt es sicher an meiner Stimme.
Unter welcher Überschrift soll Ihr Leben einmal stehen?
Vielleicht wie der Vater so der Sohn. Dann hätte ich viel erreicht.